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Digitalisierung im Handwerk: Der ultimative Leitfaden 2023

Inhaltsverzeichnis

Als Handwerker beherrschen Sie Ihr Werkzeug ganz genau. Doch kennen Sie auch die vielen digitalen Helfer, die Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen können? Eine Studie von Bitkom und dem ZDH (Zentralverband des deutschen Handwerks) zeigt, dass bereits 68% der Handwerksunternehmen digitale Technologien und Anwendungen nutzen, um im Wettbewerb mithalten zu können.

55 Prozent der Handwerker:innen sind der Meinung, dass die Digitalisierung die Existenz der Handwerksbetriebe sichert, da auch Kund:innen vermehrt digitale Angebote fordern.

Doch wie können Sie Ihren Handwerksbetrieb digitalisieren, um am Zahn der Zeit zu bleiben und diesem Wettbewerb standzuhalten? Um das herauszufinden, müssen wir uns ein tieferes Verständnis des Themas verschaffen und verstehen, welche Fäden Digitalisierung in verschiedenen Unternehmensbereichen ziehen kann und warum Digitalisierung im Handwerk wichtig ist.

Was ist Digitalisierung im Handwerk?

Immer öfter begegnen Ihnen im Arbeitsalltag Begriffe wie „Digitale Transformation“ oder „digitaler Wandel“, doch wirklich was damit anfangen können Sie nicht?

Im Handwerk verstehen wir unter diesen Begrifflichkeiten insbesondere die Veränderung von Prozessen, Arbeitsabläufen, Kundeninteraktionen, Produkten und Dienstleistungen, die sich digitalisieren lassen.

Digitalisierte Geschäftsprozesse:

Abbildung ehemals papiergebundener Vorgänge in Business Software, Automatisierung von Geschäftsprozessen (Büro) mithilfe neuer Technologien.

Arbeitsformen:

Ersetzen klassischer Meetings durch Online-Meetings, mobiler Zugriff auf Unternehmensdaten und -prozesse, Treffen datengetriebener Entscheidungen.

Kundeninteraktionen:

Nutzung von digitalen Kommunikationskanälen wie Social Media und Messenger-Diensten.

Produkte und Services:

Realisierung von digitalen Zusatzangeboten zu bestehenden Produkten, beispielsweise Steuerung von Haushaltsgeräten via App.

Digitalisierte Geschäftsmodelle:

Entwicklung neuer Lösungen auf Basis digitaler Technologien; Beispiel: Großhändler entwickeln eine einheitliche Schnittstelle zur Übermittlung von eingekauften Artikeln in eine Handwerker Software.

Der Einsatz neuer Technologien und Methoden bietet ein hohes Potenzial, das Arbeitsabläufe vereinfacht und dadurch massiv Zeit und Kosten einspart. Auch bei der digitalen Sichtbarkeit können Sie als Handwerksunternehmen bei Ihren Kunden punkten.

Teil 1: Digitale Sichtbarkeit als Handwerker

Markenwahrnehmung im Handwerk

Marken wie Würth, Hilti oder Makita können Sie sofort zuordnen? Durch eine positive Kundenerfahrung hat die Marke eine gewisse Wirkung auf Sie. Genau diese emotionale Bindung zur Marke beschreibt die Markenwahrnehmung oder auch Brand Experience. Mit der Brand Experience wird Ihr Handwerksunternehmen immer in Verbindung gebracht.

Allerdings setzt die Markenwahrnehmung nicht auf kurzfristige Werbemaßnahmen, sondern darauf den Kunden emotional und langfristig an sich zu binden. Mit dem Ziel loyale Stammkunden zu gewinnen.

Marken-Website

Die eigene Marken-Website wird immer wichtiger und stellt Ihre digitale Visitenkarte mit Ihrem Angebot dar. Eine Website lässt Sie professionell erscheinen und schafft Vertrauen. Eine moderne Seite, die regelmäßig aktualisiert wird und gesucht werden kann, erhöht sofort die Seriosität ihres Unternehmens.

Selbst das kleinste lokale Handwerksunternehmen braucht eine Website – von einer einfachen Seite mit den wichtigsten Daten über das Geschäft bis hin zu einer vollständigen Website mit Expertise und Leistungen.

Digitale Visitenkarte mit Profil: Tapni.co
Die digitale Visitenkarte schafft Vertrauen im Handwerk.
Digitale Visitenkarte, Grafik von qalebstudio auf Freepik

In 3 einfachen Schritten zur professionellen Website

1. Domain-Name
Ihre Domain, auch als Internetadresse bekannt, sollte den Namen Ihres Unternehmens beinhalten und einfach zu schreiben sein. Außerdem sollte Ihre Domain keine Zahlen und Bindestriche enthalten.
2. Website-Hosting
Ein Website-Host ist ein Unternehmen, das die Technologie und die Dienstleistungen anbietet, die erforderlich sind, damit eine Website im Internet angezeigt werden kann.

Sie verbinden Ihren Domänennamen mit Ihrem Hosting-Anbieter, so dass Ihre Website, die Sie in Ihrem Hosting-Konto gespeichert haben, angezeigt wird, wenn Benutzer Ihre Website-Adresse besuchen.

Hier sind ein paar passende Hosting-Anbieter:

Strato
IONOS
3. Website umsetzen
Die Erstellung einer eigenen Website ist viel einfacher und kostengünstiger, als Sie denken. Wenn Sie glauben, dass nur ein technisch versierter Experte für Webdesign eine atemberaubende Website erstellen kann, liegen Sie falsch.

Für die Umsetzung einer Website benötigen Sie dank sogenannter Content-Management-Systeme (CMS) oder Website-Baukasten nicht viel technisches Wissen.

Hier finden Sie ein paar einfache Website-Builder:

Webflow
WordPress
Wix
Jimdo

Als Handwerksunternehmer haben Sie sehr viel um die Ohren und möglicherweise fehlt Ihnen hier die Zeit. Aus diesem Grund bieten Werbeagenturen einen solchen Service auch für Handwerksunternehmen.

Kontaktformular für Online-Anfragen

Haben Sie erst mal einen Online-Markenauftritt können Sie Anfragen über Kontaktformulare auf Ihrer Website generieren. Diese Anfragen werden dann per Mail an Ihr Büro versendet.

Mit diesen Kontaktinformationen lassen sich Kundenbeziehungen aufbauen und pflegen. So generieren Sie automatisiert mehr Kunden, wodurch Ihre Umsätze gesteigert werden.
Kontaktformular Online-Anfrage im Handwerk

Angebotsrechner auf der Website

Haben Sie schon einmal einen PV-Rechner online benutzt? Damit können Sie schnell Ihre Kosten und Erträge für ein solches Vorhaben abschätzen. Wenn Sie Handwerker im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind, bieten sich auch hier Möglichkeiten für Ihre eigene Website an.

Bereitgestellt werden diese Rechner von unabhängigen Digitalpartnern für das Handwerk in Form von Plugins. Sie können diese Kalkulationsrechner individuell auf Ihr Angebot abstimmen und in Ihre Website einbinden.
Der Angebotskonfigurator für das Handwerk
Angebotskonfigurator, Grafik von LC-TOP Handwerker Software
Mit einem Heizungsrechner als Beispiel sind Neu- und Bestandskunden in der Lage eine Sofortkalkulation zu erhalten und direkt ein Angebot von Ihnen zu bekommen. So können Sie automatisiert Anfragen generieren und Interessenten für Ihr Angebot qualifizieren.

Badrechner und Heizungsrechner können Sie hier anfragen:

Lokalleads
Tool-Box

Online-Kundengewinnung über Handwerker-Portale

Längst ist die konventionelle Art Neukunden über Zeitungs-Annoncen, Banner und andere Printmedien zu gewinnen, nicht mehr ausreichend. Wer auf Plattformen wie blauarbeit.de, myhammer, Check24 Profi und ebay Kleinanzeigen wirbt, spart bei der Neukundengewinnung Zeit, Geld und auch Nerven.

Das Prinzip von blauarbeit.de und myhammer ist einfach: Potenzielle Kunden stellen Aufträge online – Passen diese zu Ihren Tätigkeitsschwerpunkten werden Sie als Handwerksunternehmen über den Auftragsalarm informiert.

Anschließend können Sie Ihr aussagekräftiges Angebot abgeben und mit dem neugewonnenen Kunden in Verbindung treten. blauarbeit.de ist dabei völlig kostenlos.

Auch über ebay Kleinanzeigen und Check24 Profis können Sie kostenlos Ihre Handwerksdienste anbieten.

Bewertungsplattformen als Werbemittel

Das Handwerk ist in der Regel lokal unterwegs. Auch Ihre Kunden lassen sich lokal durch ein Unternehmensprofil auf Google ansprechen. So betreiben Sie lokales Suchmaschinen-Marketing ohne großen Aufwand.
Google My Business Profil im Handwerk
Google My Business, Foto von henry perks auf Unsplash
Die Optimierung Ihres Profils mit Bildern, Beschreibung und Adresse Ihres Handwerksbetriebs verbessert die Sichtbarkeit innerhalb der Ergebnislisten von Suchmaschinen und trägt das Unternehmen in Google Maps ein (Google My Business).

Eine Anleitung zur Einrichtung eines Unternehmensaccounts finden Sie hier: Google Support

Niemand kauft gerne die Katze im Sack. Durch die vielen digitalen Möglichkeiten spielen Kommentare und Rezensionen zunehmend eine größere Rolle bei der Produkt-/Dienstleistungswahl.

Haben Sie nicht auch schon die Bewertungen eines Restaurants gelesen, bevor Sie dort gegessen haben?

Kommentare und Kundenrezensionen zu ermöglichen, sagt viel über die Unternehmenskultur und stärkt das Vertrauen in Sie als Handwerker.
Bewertungen im Handwerk
Bewertungen, Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash

Beliebte Plattformen, um Ihr Unternehmen von Kunden bewerten zu lassen:

Interessante Bewertungsplattform für Handwerksunternehmen:

Mobile Marketing

Die Nutzung von Smartphones ermöglicht Handwerksunternehmen auch unterwegs für ihre Kunden da zu sein. Soziale Netzwerke werden dabei fast ausschließlich über mobile Endgeräte genutzt.

Soziale Plattformen wie Instagram und Facebook sind wichtige kommunikative Marktplätze, die potenzielle Kunden und Mitarbeiter einladen, sich mit Ihrem Handwerksunternehmen zu beschäftigen.
Mobile Marketing über Social Media im Handwerk
Mobile Marketing, Grafik von antonioli auf Freepik
Aussagekräftige Bilder stärken das Unternehmensimage. Dabei sollten die Inhalte so authentisch wie möglich sein. Als Beispiel können Sie Bilder von verlegten Kabeln, dem fertigen Bad oder Vorher-/Nachher-Bilder einer ausgetauschten Heizung posten.

Teil 2: Digitales Büro im Handwerk

Die Zukunft ist digital, auch als kleines und mittleres Unternehmen im Handwerk! Dabei ist Ihr Gewerk nicht ausschlaggebend dafür, ob Sie Ihr Unternehmen digitalisieren können. Vielmehr steht der Mensch im Vordergrund und wie die Digitalisierung den Menschen entlastet.

„Die Digitalisierung ersetzt den Menschen nicht, sie erweitert vielmehr seine Möglichkeiten“

– Dr. Peter Bartels, PwC Deutschland

Videokonferenzen

Ein Gespräch mit direktem Blickkontakt ist so viel wertvoller als ein Telefongespräch und persönlicher als eine E-Mail oder eine Audio-Datei. Deshalb sind Videoanrufe und -konferenzen ein geeignetes Mittel, um jederzeit persönlich im Gespräch zu bleiben.
Videochat im Handwerk
Videochat, Foto von visuals auf Unsplash
Sie haben die Möglichkeit Ihre Kunden per Videokonferenz mit Blickkontakt anzusprechen und deren Reaktion durch Gestik und Mimik zu deuten. Das gilt auch für Bewerber und Mitarbeiter.
Videokonferenzen im Kunden-Marketing:
Das Gespräch mit dem Kunden wird anschaulicher, emotionaler, spart Zeit und damit auch Geld. Das gemeinsame Kundengespräch wird online live geführt:

Von der Anfrage des Kunden, über das Angebot des Betriebes, bis zur Koordination des Projektes. Auch mit mehreren Teilnehmern sind gemeinsame Gespräche möglich, obwohl sich alle in räumlich getrennten Standorten befinden.
Videokonferenzen mit Bewerbern und Mitarbeitern:
Ein virtuelles Vorstellungsgespräch ist für den interessierten Bewerber und den Betrieb interessant. Im Vergleich zu Unterlagen per Post oder E-Mail kann ein Treffen im Videochat ein lebendigeres Bild von Bewerber, Unternehmen und Ihrem Team zeichnen.

War das Gespräch erfolgreich, folgt ein Treffen vor Ort, um sich eine abschließende Meinung bilden zu können. Insgesamt minimiert das den Aufwand für Bewerber und Betrieb.
Videokonferenzen mit Kunden im Handwerksunternehmen
Videokonferenz, Foto von LinkedIn Sales Solutions auf Unsplash
Um eine Videokonferenz im Handwerksunternehmen zu starten, müssen alle Teilnehmer dieselbe Software einsetzen. Sie entscheiden, ob die Konferenz per Smartphone, Tablet oder Desktop abgehalten werden soll.

Verschiedene Anbieter unterscheiden sich je nach Einfachheit und Kosten:

skype.com: Sprechen. Chatten. Zusammenarbeiten.
zoom.us: Meeting-Lösungen.
Microsoft Teams: Gruppen-Chat-Software.
webex.com: Arbeiten Sie von unterwegs oder zu Hause.

On-Demand-Learning

Jeder hat schon ein Video im Internet angeschaut, wie man etwas bestimmtes selbst zuhause nachbauen oder machen kann. Mit dieser Methode ist es möglich bedarfsorientiert Fachwissen nach dem Netflix-Prinzip auf Abruf zu lernen, wenn es wirklich gebraucht wird.

Durch die kontinuierlich weiterentwickelnde Technik in der Handwerksbranche lernen Handwerker nie aus und das wird durch interaktive Lernportale weiter unterstützt.

Bereits auf YouTube gibt es einigen kostenfreie Inhalte, die einen Handwerksunternehmer mit Fachkompetenz in verschiedenen Bereichen der Digitalisierung unterstützen.

Großartige YouTube-Kanäle fürs Handwerk:
Handwerk Digital
SHK Info
Bauhandwerk
On-Demand Learning zur Schulung der Handwerker
On-Demand Learning, Foto von Glenn Carsten-Peters auf Unsplash

Agile Teams

Flache Hierarchien, familiäre Stimmung und Team-Bewusstsein sind zwar schon lange fester Bestandteil in Handwerksunternehmen, jedoch spürt die Handwerksbranche den Veränderungsdruck, dass vor allem junge Fachkräfte starre Hierarchien und eingeschränkte Zuständigkeiten von sich stoßen.

Die jungen Fachkräfte möchten ihre Kreativität ins Unternehmen einbringen, sich beweisen und streben nach Karriereaufstiegschancen.

Viele Handwerksunternehmen heißen diese Eigeninitiative willkommen und nutzen diese als Antrieb um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Scrum nennt sich das neue Zauberwort für diese Art des agilen Projektmanagements.

Fördern auch Sie durch regelmäßige Feedback-Schleifen und enge Zusammenarbeit in Teams die Entwicklung neuer Lösungsansätze. Denn durch Kommunikation auf Augenhöhe in kleinen Gruppen ergeben sich oftmals sehr interessante Lösungsansätze.

In festgelegten Abständen lernen Ihre Mitarbeiter durch die Diskussion der Zwischenergebnisse, in den sogenannten Scrum-Sprints, Probleme ohne den ständigen Rat des Chefs zu lösen.

Nicht nur im Bereich der Projektplanung kann Scrum Erfolge versprechen, sondern auch im Bereich des Kundenservice. Ihre Monteure lassen sich eigene Lösungsansätze einfallen. So können Sie sich auf die wichtigen Dinge im Unternehmen fokussieren und sich auch mal entspannt zurücknehmen.

Es gibt zahlreiche Tools, die Sie bei der Planung, Organisation und Verwaltung der Scrum-Sprints unterstützen:

Asana
Atlassian
awork

Hört sich alles so an, als würde es einen Haken geben? – Die Herausforderung von Scrum liegt in den 5 Werten, die für erfolgreiches Scrum vorausgesetzt werden: Mut, Fokus, Selbstverpflichtung, Respekt und Offenheit.
Scrum im Handwerk
Scrum, Foto von Jason Goodman auf Unsplash
Mut:
Schaffen Sie eine Vertrauensbasis, damit jeder offen Lösungsvorsätze im Team äußert.
Fokus:
Eliminieren Sie sämtliche Ablenkungen und erstellen Sie einen fokussierten Ablaufplan.
Selbstverpflichtung:
Die Motivation sich stetig weiterzuentwickeln, ist wichtig für erfolgreiches Scrum.
Respekt:
Nur ein respektvoller Umgang steigert die Teambindung und somit auch die Produktivität.
Offenheit:
Das bedeutet offen mit Kritik umzugehen, Feedback anzunehmen, aber auch frei Meinungen äußern, um von anderen Teamkollegen zu lernen.
Fünf Scrum Werte
Die fünf Scrum Werte, Grafik von LC-TOP Handwerker Software

Remote Working im Handwerk

Remote Working beschreibt die Möglichkeit, seine berufliche Tätigkeit von überall ausüben zu können und nicht mehr an seinen Arbeitsplatz gebunden zu sein.

Spätestens seit der Coronapandemie ist Remote Work auch in Handwerksunternehmen ein fester Bestandteil. In einer Umfrage der Techniker Krankenkasse gaben 46 Prozent der befragten Arbeitnehmer an, im Home-Office öfter krank zu arbeiten, da sie dort niemanden anstecken.

Damit Remote Working trotz fehlenden persönlichen Austauschs mit Kollegen funktioniert, sollte eine Plattform (Teams, WhatsApp Business, Slack, etc.) festgelegt werden, auf der sich alle Mitarbeiter zentral austauschen können.
Remote Working am Laptop im Handwerk
Remote Working, Foto von Dell auf Unsplash
Doch wie setzt man Remote Working so um, dass auch Mitarbeiter mit wenig digitalem Know-how damit zurechtkommen? – Ganz einfach.

Mit Hilfe einer Cloud, beispielsweise der Cloud von LC-TOP, arbeiten Ihre Mitarbeiter per Fernzugriff in Ihrer vertrauten Desktop-Umgebung. Sämtliche Unternehmensdaten und Applikationen können wie gewohnt vom gleichen Speicherort aufgerufen werden.

Kundenverwaltung

Neukundengewinnung ist erwiesenermaßen teurer, als bestehende Kunden zu halten. Moderne Handwerksunternehmen speichern Kundendatensätze und verarbeiten diese computergestützt, um eine bessere Kundenbindung zu ermöglichen, Kosten einzusparen und Arbeitsprozesse zu vereinfachen.

Mit Hilfe digitaler Kundeninformationen können Sie Kunden gezielter und individueller beraten. Das bringt Sie näher zum Kunden und eröffnet einen Überblick über Umsätze und Kaufverhalten je Kunde.

Mit der richtigen Software lassen sich diese Kundendaten verarbeiten und Rückschlüsse auf die Interessen des Kunden ziehen. Abhängig von den eigenen Anforderungen werden in modernen Customer-Relationship-Systemen (CRM-Systemen) zum Beispiel folgende Daten gespeichert:

Person: Personen-ID, Anrede, Titel, Name, Nationalität, Position, Geschlecht, Familienstand
Unternehmen: Branche, Umsatz, Mitarbeiterzahl, Marktanteil, Mutter- und Tochtergesellschaften, Bonitätsinformationen
Adresse: Geschäftsadresse mit Anschrift
Angaben zur Person: Arbeitgeber, Branche, Schlagwörter
Kommunikation: Telefon, Mobiltelefon, Telefax, E-Mail
Webdienste: Webseite, Social Media-Profile • Kundenhistorie: E-Mails, Notizen, Dokumente, Projekte, Angebote, Rechnungen
Persönliche Interessen: Hobbys, Interessen, Urlaubsorte, Geburtstag
• Erstellte Angebote mit Abschlusswahrscheinlichkeit, Verlorene Aufträge

Materialbeschaffung

Großhändler wie die GC-Gruppe, die Zander-Gruppe, Sonepar und Obeta entwickeln neue digitale Vertriebsplattformen und Marktplätze, durch die Sie digital vernetzt Artikel und Leistungen beziehen können. Die Hersteller arbeiten nicht nur an der Digitalisierung ihrer Waren, sondern auch an der optimalen Bereitstellung der notwendigen Informationen.

Auf dieser Grundlage lassen sich Artikel ohne Mail- oder Telefonbestellung über Schnittstellen wie Datanorm und IDS direkt über die Portale der Großhändler beziehen. Datanorm unterstützt Sie hierbei beim Austausch von Artikelstammdaten, IDS bietet einen direkten Zugang zum Online-Shop mit Übernahme und Bestellung gewünschter Artikel.

Für den Prozess der Auftrags- und Projektbearbeitung bedeutet das eine direkte Übernahme aller Mengen- und Preisangaben in Angebote, Rechnungen und Kalkulationen. Manche Handwerker Software Anbieter wie LC-TOP stellen diese Schnittstellen kostenfrei zur Verfügung.
Schnittstelle für den Großhandel im Handwerk
Schnittstelle Großhandel, Grafik von LC-TOP Handwerker Software

Lager

Wissen Sie eigentlich, welche Schätze sich in Ihrem Lager verbergen? Um Lieferengpässe zu vermeiden, bunkern Handwerksunternehmen Ihre Artikel, ohne die Folgen hierfür zu kennen.

Niemand garantiert Ihnen, dass sich ein Artikel morgen noch genauso gut verkaufen lässt wie heute. Hohe Lagerbestände binden Ihr Kapital, bis die Ware veraltet ist und an Wert verliert. Zu wenig Material auf Lager führt jedoch zu Kundenunzufriedenheit, da Sie Ihre Lieferzeiten nicht mehr einhalten können.

Aus diesem Grund gewinnt die Frage nach der richtigen Lagerhaltung immer mehr an Bedeutung. Nur wer sein Lager ausreichend pflegt, kennt seinen Materialbestand und kann diesen rechtzeitig auffüllen ohne unnötig Lagerkapazitäten zu verschwenden und Kapital einzufrieren. Doch hier fehlt es oft an Personal oder Zeit.

Abhilfe schaffen auch hier digitale Helfer, die mittels Bar- oder QR-Code und Smartphone oder Scanner die Warenentnahme, -rückgabe und -bestellung dokumentieren.
Lager verwalten im Handwerk
Lager Scanner, Image by zinkevych on Freepik

Abrechnung

Wo war noch gleich die Abrechnung für den Kunden, die morgen raus muss? Hier ist es als Handwerksunternehmen sinnvoll Rechnungen digital zu generieren und standardisiert abzulegen.

Der Einsatz von digitalisierten Rechnungen (E-Rechnungen) eignet sich vor allem für Handwerksbetriebe, die einen hohen Anteil an Stammkunden haben. Insbesondere bei Unternehmen des Bau- und Ausbaugewerbes machen E-Rechnungen Sinn, fand die Handwerkskammer Bremen 2017 im Rahmen einer Studie heraus.

Mit Hilfe einer elektronischen Rechnung (E-Rechnung) lassen sich Schritte im Abrechnungsprozess automatisieren und eine Transparenz innerhalb der Abläufe wird geschaffen.
Handschriftliche Abrechnung im Handwerk
Abrechnung handschriftlich, Foto von Scott Graham auf Unsplash
Sie erhalten einen verbesserten Überblick über die Liquidität ihres Handwerksunternehmens und anstehende Zahlungsströme, da sämtliche ein- und ausgehenden Rechnungen sofort in einem Buchhaltungssystem erfasst sind und mit den entsprechenden Angebotsunterlagen abgeglichen werden.

Eine elektronische Rechnung muss Anforderungen erfüllen, um als rechtssicher zu gelten. Zunächst müssen dieselben Pflichtangaben enthalten sein wie bei einer Rechnung in herkömmlicher Form. Durch eine qualifizierte elektronische Signatur oder durch elektronischen Datenaustausch können E-Rechnungen überprüft werden.

Archivierung

Rechnungen müssen 10 Jahre archiviert und revisionssicher (GoBD-konform) abgelegt werden.

Dabei müssen Zahlungsbedingungen oder das Fälligkeitsdatum gelistet werden. Zum Managen von Dokumenten ermöglichen Dokumentenmanagement-Systeme, Dokumente und andere digitale Inhalte zentral zu speichern, organisieren, verwalten und zu teilen.

Dabei lohnt es sich gezielt durch eine Suche auf archivierte Projekte und Aufträge zuzugreifen.

Planung

Es ist kein Geheimnis, dass Handwerker immer auf dem Sprung sind. Wenn Sie viel zu tun haben, sei es auf der Fahrt zur Baustelle, bei der Arbeit in der Werkstatt, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten, ohne dass zu viel Stress aufkommt.

Abhilfe schafft eine digitale Planung der Aufträge, Projekte und die Zuordnung von Terminen an Monteure für eine verbesserte Mitarbeiterkoordination.

Hierbei ist es äußerst wichtig, dass Sie auftragsbezogene Daten wie „Adresse“, „zu erledigende Leistungen“ mit dem jeweiligen Kundentermin in Echtzeit einsehen und verteilen können.
Terminplaner im Handwerk
Terminplaner, Foto von Gaining Visuals auf Unsplash
Für kleine Aufträge und Projekte eignen sich Kalender, wie der Outlook- oder der Google-Kalender, auch um Aufgaben zu verteilen.

In Outlook funktioniert das folgendermaßen:

Erstellen Sie hierzu in Outlook eine Aufgabe, öffnen Sie diese mit Doppelklick und klicken Sie in der Menüleiste oben auf „Aufgabe zuweisen“.
Aufgaben in Outlook erstellen Schritt 1
Aufgaben in Outlook - Schritt 1
Tragen Sie unter „An“ den Mitarbeiter mit E-Mail-Adresse ein, dem Sie die Aufgabe zuweisen möchten. Wichtig ist hierbei auch das Fälligkeitsdatum für Ihren Monteur.

Dabei sind die unteren beiden Checkboxen wichtig, damit Sie als Geschäftsführer:in Statusberichte über erledigte Aufgaben erhalten.
Aufgaben in Outlook erstellen Schritt 2
Aufgaben in Outlook - Schritt 2
Haben Sie alle wichtigen Informationen erledigt, können Sie auf „Senden“ klicken und die Aufgabe wird an den entsprechenden Mitarbeiter weitergeleitet.
Aufgaben in Outlook erstellen Schritt 3
Aufgaben in Outlook - Schritt 3
Durch die Digitalisierung müssen Sie sich nicht mehr darum kümmern, wo Sie all Ihre Informationen finden, indem Sie sich nicht mit Papierkram herumschlagen müssen. Starten Sie mit einfachen Lösungen, bis Sie ein Verständnis für die digitalen Optimierungsmöglichkeiten in Ihrem Handwerksunternehmen identifiziert haben.

Fazit

Mit der fortschreitenden Digitalisierung in allen Branchen verändern sich die Marktanforderungen und -gegebenheiten schnell.

Investieren Sie in Software und moderne Technologie, die Ihnen dabei hilft, Ihre Aufgaben und Termine zu verwalten, Rechnungen zu erstellen und Kundenkontakte zu verwalten. Dies spart Zeit und erleichtert die Verwaltung Ihres Unternehmens.

Um als Handwerksunternehmen gut aufgestellt zu sein, lassen sich die Bereiche Prozesse, Arbeitsformen, Kundeninteraktionen, Produkte/Services und Geschäftsmodelle im Handwerk digitalisieren.

Als Handwerksunternehmen online sichtbarer werden:
• Markenwahrnehmung im Handwerk
• Marken-Website
• Bewertungsplattformen als Werbemittel
• Online-Kundengewinnung über Handwerker-Portale
• Mobile Marketing

Mit digitalen Lösungen den Arbeitsalltag erleichtern:
• Videokonferenzen
• On Demand-Learning
• Agile Teams
• Remote Working
• Kundenverwaltung
• Materialbeschaffung
• Lager
• Abrechnung
• Planung


Wie gehen Sie als Handwerkunternehmen die Digitalisierung an?

Philipp Christ

PRODUKTMANAGER

Nach seinem Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik, ist Philipp in das Familienunternehmen Locher & Christ eingestiegen. Nun unterstützt er als Produktmanager LC-TOP dabei, Softwarelösungen für das Handwerk effizienter zu gestalten.

In diesem Blog-Post werden wir einen tieferen Blick auf die aktuellen digitalen Trends im Handwerk werfen und herausfinden, wie sie die Zukunft des Handwerks verändern werden.

Digitalisierung im Handwerk: Der ultimative Leitfaden 2023

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Digitale Trends im Handwerk 2023

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